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Österreichische Selbsthilfegruppe COPD, Lungenfibrose und Langzeit-Sauerstoff-Therapie

15.10.2013

COPD: Medikamente im Überblick

Welche Medikamente helfen bei COPD? Die medikamentöse Therapie ist bei COPD wichtiger Bestandteil einer umfassenden Behandlung der Lungenkrankheit. In Abhängigkeit vom Krankheitsstadium und von der Wirksamkeit im Einzelfall kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz.

Übersicht:

  • Medikamentöse Basistherapie der COPD
  • Ergänzende Medikamente der COPD Basistherapie
  • Neue COPD Medikamente
  • Medikamente im Notfall

Medikamentöse Basistherapie der COPD

Die Basis der COPD Therapie bildet eine bestimmte Gruppe von Medikamenten: die so genannten inhalativen Bronchodilatatoren. Diese werden meist als Dosieraerosole verschrieben, die in den Mund eingesprüht und dann eingeatmet werden. Der Wirkstoff gelangt so direkt in die Lunge, wo er eine vorübergehende Erweiterung der Atemwege und damit die Verbesserung der Lungenfunktion bewirkt.

Der Wirkstoff Tiotropium (Handelsname: Spiriva®) ist wohl der verbreiteste Bronchodilatator. Weil die Medikamente von Patient zu Patient jedoch zum Teil recht unterschiedliche (Neben-)Wirkungen zeigen, sollte das passende Medikament und die entsprechende Dosierung in Absprache mit dem behandelnden Arzt gefunden werden.

NEU BEI COPD
Bretaris® Genuair® (Aclidiniumbromid) ist ein langwirksamer Muskarin-Rezeptor-Antagonist (LAMA) zur Dauertherapie bei Erwachsenen mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD). Die Inhalation erfolgt zweimal täglich über einen vorbefüllten, sofort einsatzbereiten Inhalator (Genuair®) mit akustischem und optischem Feedback System. Bretaris® Genuair® zeichnet neben dem patientenfreundlichen Inhalator insbesondere eine Verbesserung der Tag- und Nachtsymptomatik bei COPD aus. Bei Nierenfunktionsstörung und älteren Patienten ist keine Dosisanpassung notwendig.
Bretaris® Genuair® zeigt auch über einen längeren Behandlungszeitraum (52 Wochen) eine anhaltende Wirksamkeit und gute Verträglichkeit.

Um Nebenwirkungen zu minimieren und die Therapie mit Dosieraerosolen zu optimieren empfehlen Fachgesellschaften Inhalierhilfen (Spacer).

Ergänzende Medikamente der COPD Basistherapie

Kortison: Die ergänzende Gabe von Kortison dient der Verminderung von akuten Verschlechterungen der COPD, den so genannten Exazerbationen. Kortisonhaltige Medikamente, die inhaliert werden, sind hier gegenüber der Tablettenform zu bevorzugen. Wenn überhaupt sollte die Verabreichung von Kortison-Tabletten wegen der erheblichen Nebenwirkungen wie Knochenschwund und Pergamenthaut nur kurzfristig zum Einsatz kommen.

Schleimlöser: Bei Patienten, die Probleme mit dem Abhusten von zähem Bronchialschleim haben, helfen auch pflanzliche Schleimlöser mit dem Wirkstoff Cineol. In einer Studie konnte nachgewiesen werden, dass Cineol die Exazerbationsrate senkt und das Fortschreiten der COPD verlangsamt.

Sauerstoff: Die medikamentösen Möglichkeiten können durch eine Sauerstofftherapie ergänzt werden.


Medikamente in den verschiedenen COPD Stadien

COPD Stufe I: Für Patienten mit einer COPD im Stadium 1 reicht die Anwendung eines kurzwirksamen Bronchodilatator im Bedarfsfall.

COPD Stufe II:
Mittelschwer erkrankte Patienten mit einer COPD im Stadium 2 werden mit einem oder mehreren Bronchodilatatoren behandelt. Was die Verbesserung der Lungenfunktion angeht, sind Beta-2-Mimetika und Anticholinergika wirkungsgleich.

COPD Stufe III:
Schwer erkrankte Patienten mit einer COPD im Stadium 3 werden ergänzend zur Basistherapie mit einem inhalativen Kortisonpräparat behandelt, sofern eine erhöhte Exazerbationsrate vorliegt.

COPD Stufe IV:
Mit einer COPD im Stadium 4 sind die medikamentösen Möglichkeiten weitgehend ausgeschöpft. Es bleiben daher nur noch unterstützende Therapiemaßnahmen. Bei einer Sauerstoffunterversorgung könnte evtl. eine Langzeit-Sauerstofftherapie (LOT) helfen.


Neue COPD Medikamente

2 relativ neue COPD Medikamente auf dem deutschen Markt sind erwähnenswert:

Indacaterol ist der neueste bronchienerweiternde Wirkstoff auf dem Markt. In Studien konnte bei Indacaterol eine erhöhte Dauer der Wirksamkeit gegenüber den älteren Wirkstoffen Salmeterol und Formoterol erzielt werden. Es muss daher nur einmal täglich inhaliert werden.
Nebenwirkung: Bei gut 1/3 der Patienten kommt es zu heftigen Hustenanfällen unmittelbar nach der Inhalation, was die Absetzung des Medikaments notwendig machen kann.
Handelsname: Onbrez®

Roflumilast eignet sich in Kombination mit den inhalativen Bronchodilatatoren bei Patienten mit schwerer COPD. Der Wirkstoff hemmt die Produktion des schädlichen Enzyms PDE-4, welches die entzündlichen Prozesse in der Lunge fördert. Insbesondere bei COPD Patienten vom Typ ‚blue bloater‘ mit starkem Husten und viel Auswurf senkt Roflumilast die Anzahl von Exazerbationen deutlich.
Nebenwirkung: Weil die Einnahme von Roflumilast die Leber belastet, darf das Medikament jedoch nicht an Leberpatienten verabreicht werden. Es kann auch zu Kopfschmerzen und Durchfall führen.
Handelsname: Daxas®


Medikamente im Notfall

Kortison: Die akute, häufig infektbedingte Exazerbation kann zu einer lebensbedrohlichen Situation und daher einer Krankenhausaufnahme und sogar zu einer intensivmedizinischen Betreuung führen. Im Notfall muss die Dosis der basistherapeutischen Medikamente erhöht und auch hochdosiertes Kortison gegeben werden; es kann nach 14 Tagen abgesetzt oder mit absteigender Dosis verabreicht werden.

Antibiotikum: Ein eitriger Auswurf weist zusammen mit erhöhten Entzündungswerten auf einen Infekt mit Bakterien hin; dann ist die Therapie mit einem Antibiotikum gerechtfertigt. ABER: Nicht jeder banale Infekt muss gleich mit Antibiotika therapiert werden, denn häufig werden Exazerbationen durch Viren ausgelöst, gegen die Antibiotika machtlos sind.

Sauerstoff: Helfen im Ernstfall alle Maßnahmen nicht, verbleibt nur noch eine Beatmung über eine nicht-invasive Mund-/Nasenmaske oder über eine Intubation (d.h. über einen invasiven Luftröhrenschlauch) auf einer Intensivstation.

Literaturquelle: www.leichter-atmen.de

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